Allgemein

Zusammenfassung Eurer Antworten

Ich habe Eure Antworten zusammengefasst, die jeweiligen Gemeinsamkeiten herausgearbeitet und versucht, diese in aller Kürze auszudrücken. Konzentriert auf die Aussagen, die für mein Projekt relevant sind. Deswegen mögen Euch die Punkte nach den doch zum Teil langen und anregenden Diskussion vielleicht kurz erscheinen. Außerdem erhebt die Formulierung natürlich keinen wissenschaftlichen Anspruch sondern ist mit meinen Worten wiedergegeben. 

Mir haben die Interviews sehr viel Spaß gemacht und ich möchte mich hier nochmals ganz herzlich dafür bedanken, dass Ihr Euch darauf eingelassen habt. 

Fühlt Euch frei, die Kommentarmöglichkeit zu nutzen, wenn Ihr noch etwas mitteilen möchtet. Ihr könnt Euch aber auch gerne jederzeit bei mir persönlich melden. Ansonsten viel Spaß beim Lesen!

Warum bewegt sich ein Mensch und wie wird er dazu gebracht, bzw. findet diese Quelle in sich selbst?

Eine Aussage, die bei jedem gefallen ist: Es muss nur genügend Druck vorhanden sein, dann bewegt man sich. 

Motivationen zur Veränderung: 

– extrinsische Motivation – man muss sich verändern, er Druck/Anreiz kommt von außen. Hier muss der Mensch verstehen, dass es Vorteile mit sich bringt, Widerstände gegen die Veränderung nicht aufzugreifen, sondern die Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Der Mensch kann aufgrund kurzfristiger Vorteile zu einer Vermeidungsstrategie greifen. 

– intrinsische Motivation – man will sich verändern. Der Mensch versteht, dass die Veränderung positiv ist, mehr Freiheit und Vorteile hinter dem Neuen stehen. Er wird selbst zu einem Treiber und verändert aus einem inneren „Drang“ heraus.

Hier ist bei Euch öfter „Therapiemotivation“ und „Änderungsmotivation“ gekommen. Da ich mich nicht im klinischen Umfeld bewege, habe ich es für mich in extrinsische und intrinsische Motivation übersetzt. 

Neues ist anstrengend und kostet Kraft. Es muss klar sein, dass dem Menschen durch die Veränderung nichts weggenommen wird, ohne dass er auch etwas dafür bekommt. 

 Grundsätzlich ist die Motivation (Menge und Art) sehr individuell. Prägend ist hier die Kindheit: wie sind die eigenen Bedürfnisse befriedigt worden, wie ist das eigenen Selbstvertrauen gestärkt worden, welche Möglichkeiten zur eigenen Entfaltung wurden gegeben. Gibt es ein Urvertrauen oder ein Urmisstrauen. Menschen mit Urvertrauen, starkem Selbstvertrauen, die wissen, wer sie sind und warum sie sind (was hat sie geprägt), finden leichter eine Motivation in sich selbst für Veränderungen. Verständnis für sich selbst entwickeln, auch lernen, dass „negative“ Gefühle wie z.B. Angst okay sind. 

Anders und neutral ausgedrückt: vor der Bewegung/ Veränderung ist also eine Erkenntnis/ ein Verständnis. Dies muss so einleuchtend oder stark sein, dass sich der Mensch bewegt. 

Welchen Einfluss hat Kunst auf die Veränderungsmotivation eines Menschen?

Hier gab es unterschiedlichere Ansichten, in welcher Art Kunst einen Einfluss haben kann. 

– Der Mensch muss bereit dafür sein. Kunst muss interaktiv/ erlebbar sein und verstanden werden. 

– Kunst kann Dinge sichtbar machen.

– Oft wird das Mittel der Provokation verwendet, um Emotionen zu erzeugen. 

– Provokative Kunst kann auch zum Wegschauen (Vermeidungsreaktion!) führen und erreicht damit gar nichts.

– ausgelöste Annäherungsemotionen (Freude, Glück, Zufriedenheit, Lust) führen zum Hinschauen, Vermeidungsemotionen (Angst, Scham, Trauer) zum Wegschauen.

– abstrakte Kunst kann (ggf. über Interpretationsangebote) helfen, neue Sichtweisen zu erschließen und gewohntes Sehen zu überwinden.

– Sensitive Menschen sind eher von abstrakter Kunst angezogen/ berührt, da sie gelernt haben zu empfinden. 

– Der Mensch betrachtet Kunst auf eine tiefe Art, wenn er nicht analysiert, sondern persönliche Inhalte in die Kunst projizieren kann. Das Thema mit sich selbst in Verbindung bringt. 

Den Antworten gemein war, dass Kunst Emotionen erzeugt. Es ist jedoch sehr individuell, welche Emotionen erzeugt werden, da dies wieder von der Vergangenheit/ Prägung des jeweiligen Menschen abhängt. 

Einfluss von Farbe auf die Aktivierung des Menschen

Es ist sehr individuell, wie Farben auf die Menschen wirken. Die klassischen Aussagen über die Wirkung von Farben sind zu plakativ. Die Basis für den Einfluss sind mit den Farben verbundene Emotionen. Das Bild braucht eine Bindungsfarbe, um eine Annäherung zu bewirken, damit die Person überhaupt stehen bleibt und schaut. Diese Bindungsfarben hängen von der Prägung und den Erlebnissen der Person ab. Das Blau des Meeres kann z.B. beruhigend oder aufwühlend wirken. 

Manche Farben lösen neurologische Prozesse aus. Orange z.B. erzeugt Dopamin. Dies sorgt für Aufmerksamkeit, ob diese positiv oder negativ ist, ist erst einmal nicht gesagt. Befindet sich eine störende Farbe im Bild, wird die Bindung tiefer. Diese Störung darf nicht so stark sein, dass sie zu einer Vermeidung führt. Sie muss jedoch so vorhanden sein, dass die Person denkt, was ist da, warum ist das so, ohne dass es allzu bewusst ist. Der Grad der Störung ist auch hier individuell. 

Einfluss von Formen auf die Aktivierung des Menschen

Mit Formen verhält es sich ähnlich wie mit Farben. Es ist auch hier individuell, wie Menschen auf Formen reagieren. Jedoch lässt es sich eher gesellschaftlich verallgemeinern. Männliche Energien finden sich in Formen, die eckig, pfeilförmig sind, also eher aggressiv und geradlinig. Weibliche Energien sind eher den runden und weichen Formen zugesprochen. 

Menschen leben und denken in Mustern, deswegen suchen Menschen auch in abstrakten Bildern immer nach Mustern und Formen, denen sie etwas zuordnen können. Klare Formen werden oft langweilig; wenn sie erkannt sind, sind sie uninteressant. Lösen sich Formen (und Farben) auf oder besteht ein Missmatch, so zieht es die Aufmerksamkeit auf sich und das Unterbewusstsein wird erreicht. Der Mensch wird aktiviert.

Gibt es die Freiheit von Gedanken und Gefühlen und was ist das eigentlich?

Dieser Punkt ist sehr schwer zusammen zu fassen. Allgemein ist die Antwort wohl ein Ja. Nachfolgend ein paar Aussagen in meinen Worten wiedergegeben, die zu dieser Frage kamen.

– Ein Raum, der kein inneres Kind und kein Eltern-Ich hat

– Kein Anhaften von Vorstellungen und Erlebnissen

– Der Mensch muss immer bestrebt sein, sich im Gleichgewicht zu befinden. 

– Freiheit ist notwendig, absolute Freiheit dem Menschen unerträglich

– Seine Selbstwirksamkeit erleben – das Gefühl haben, Dinge positiv zu verändern für sich selbst

– Kunstwerke können eine Heimat bieten, um Gefühle/ Erlebnisse darin abzulegen

– Distanz zu sich selber schaffen. Weg vom engen und starren Denken und dem Funktionieren. 

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